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Kinderwunsch Centrum Nürnberg | Dr. J. Neuwinger | Dr. B. Munzer-Neuwinger | Prof. Dr. P. Licht

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Der Zuckerstoffwechsel bei Kinderwunsch

Auch ohne das Vorhandensein eines manifesten Diabetes mellitus ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels häufig eine Mitursache bei unerfülltem Kinderwunsch.

Häufig finden wir eine Insulinresistenz, die eine unmittelbare Vorstufe eines Diabetes mellitus darstellt. Bei Risikopatientinnen empfiehlt das Kinderwunschcentrum Nürnberg deshalb grundsätzlich zu untersuchen, ob eine Störung im Zuckerstoffwechsel vorliegt.

Risikopatientinnen sind vor allem Frauen mit polycystischem Ovar (PCO)-Syndrom, Frauen mit erhöhtem Körpergewicht am Bauch ("Apfeltyp") und Frauen mit Diabetes in der Familienvorgeschichte. Frauen mit Übergewicht am Gesäß ("Birnentyp") sind weniger betroffen.

Wir empfehlen in solchen Fällen zunächst die Bestimmung des HOMA-Index. Werte über 2 weisen auf das Vorhandensein einer Insulinresistenz hin.

Wichtig ist, dass die Blutentnahme zu Bestimmung des HOMA-Index unbedingt nüchtern erfolgen muss !

Beim Nachweis einer Insulinresistenz oder eines Diabetes mellitus muss eine Beratung über die Zusammensetzung der Ernährung, einer adäquaten sportlichen Betätigung und ggf. einer Therapie mit Metformin.

Zunächst sollte beim Vorliegen einer Insulinresistenz immer der "Königsweg" favorisiert werden: Bei Übergewicht ist das der Versuch einer Gewichtsreduktion durch Ernährungsumstellung und gleichzeitiger sportlicher Betätigung. Hier ist bei der Insulinresistenz neben dem sinnvollen Ausdauertraining auch zu Muskeltraining (Fitness-Studio) zu raten, da hierdurch die Insulinresistenz meist effizient behandelt werden kann.

Nur falls sich diese Änderung des Lebensstils nicht als ausreichend wirksam erweist, ist die medikamentöse Einstellung mit Metformin indiziert.
Metformin ist ein Insulinsensitizer, der seit vielen Jahren erfolgreich bei Patienten mit Typ-II-Diabetes eingesetzt wird. Auch die Insulinresistenz ist inzwischen eine gut etablierte Indikation für die Metformin-Therapie. Allerdings ist Metformin nur für den Typ-II-Dabetes zugelassen. Der Einsatz bei Insulinresistenz ist deshalb eine so genannte "off-label-Indikation".
Metformin muss deshalb bei Insulinresistenz grundsätzlich auf Privatrezept verordnet werden.
Beim Vorliegen einer Insulinresistenz verbessert Metformin nachgewiesenermaßen wichtige klinische Parameter, wie die Konzentrationen an männlichen Geschlechtshormonen, erhöht die Rate an Eisprüngen und verbessert auch die vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus).

Bei Kinderwunsch und Insulinresistenz sollte Metformin deshalb primär eingesetzt werden, auch wenn die Metaanalysen aller großen Studien zeigt, dass Metformin allein zwar zu einer Tendenz, aber nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Lebendgeburtenrate führt. 

Metformin verbessert aber das Ansprechen auf einfache Stimulationsverfahren, wie die ovarielle Stimulationstherapie mit Clomifen signifikant.
Vor allem vor einer geplanten IVF/ICSI-Therapie bei PCO-Patientinnen mit Insulinresistenz, empfiehlt das Kinderwunschcentrum Nürnberg die Einstellung auf Metformin, da so die bei dieser Patientinnengruppe sonst hohe Rate an ovariellen Überstimulationssydromen (OHSS) signifikant gesenkt werden kann.  (vgl. Chancen und Risiken der IVF/ICSI-Therapie)