Die Einnistung des Embryos (Implantation)
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Ablauf der Implantation
"Schlüpfen" (= hatching) der Blastozyste am 5. Entwicklungstag
Am Ende des 5. Entwicklungstages schlüpft der menschliche Embryo im Stadium der expandierten Blastozyste aus der Eizellhülle (Zone pellucida), die bisher das Anheften des Embryos an die umgebenden Gewebe verhindert hat. Von nun an kann der Embryo direkten Kontakt mit der Mutter aufnehmen und die Einnistung (Implantation) beginnen.
"schlüpfende" Blastozyste
Annäherung (Apposition) und Anheften (Attachment) an die Gebärmutterschleimhaut
Wenn der Embryo die Gebärmutterhöhle am 5. Entwicklungstag erreicht, ist die Schleimhautoberfläche noch flächendeckend mit einer schützenden Schicht von Mucopolysacchariden (MUC-1) bedeckt, die sie vor dem Eindringen von Krankheitserregern, aber auch vor dem "Andocken" des Embryos schützt.
Während dieser Annäherung an das Endometrium (Apposition) beginnt ein intensiver Austausch zwischen Mutter und Kind über Botenstoffe (Hormone, Cytokine, Wachstumsfaktoren). Man nennt dieses "Gespräch über Botenstoffe" auch den "Embryo-maternalen Dialog".
Die Folge dieses Embryo-maternalen Dialogs ist u.a., dass an der Einnistungsstelle die schützende MUC-1-Schicht verschwindet und statt dessen spezielle Integrinmoleküle and der Oberfläche des Endometriums freigelegt werden, an die der Embryo nach dem Schlüpfen über seine Oberflächenstrukturen binden kann.
Dieses "Attachment" stellt erstmals einen festen Kontakt zwischen dem Embryo und dem Endometrium der Mutter her.
Invasion in die Gebärmutterschleimhaut
Nach dem Andocken breiten sich die den Embryo umgebenden "Trophoblasten" zunächst auf der Fläche des Endometriums aus, die später den Mutterkuchen (Plazenta) bildet.
Man nennt diesen Vorgang "spreading" (= ausbreiten)
Danach erfolgt das Eindringen der Trophoblasten in die Tiefe der Gebärmutterschleimhaut. Schließlich gelangen die Trophoblasten in die mütterlichen Blutgefäße (Spiralarterien), die sie umbauen und so die Versorgung des Kindes mit mütterlichem Blut sicherstellen.
Probleme in diesem Abschnitt der Implantation führen häufig auch zu Auswirkungen, die erst am Ende der Schwangerschaft offensichtlich werden (Gestosen, Mangelversorgung des Kindes, vorzeitige Placentaablösung etc.).
Einnistungsstörungen des Embryos